Dicker Bauch: Abnehmen am Bauch

Eva Marbach
Projekt
  
Der dicke Bauch erfährt in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit.

Inneres Bauchfett gilt nämlich seit einiger Zeit als besonders ungesund, anders als das normale Unterhautfettgewebe, dass weniger gesundheitsschädlich sein soll. Das innere Bauchfett sammelt sich um die Organe des Bauchraums herum an. Daher wird es auch Viszeralfett genannt (Viszera = Eingeweide).

Auch wenn man es häufig auf Fotos sieht oder als salopp formulierte Texte liest, hat das innere Bauchfett nichts mit dem sogenannten Rettungsring zu tun. Der Rettungsring besteht aus äußerem Bauchfett. Das gitl für alles Bauchfett, das man mit seinen Händen umfassen kann. Das äußere Bauchfett ist genau so ungefährlich wie anderes Unterhautfettgewebe.

Das innere Bauchfett versteckt sich unter den Bauchmuskeln und kann daher nicht mit den Händen gegriffen werden. Um sein Ausmaß präzise zu bestimmen, braucht man eine Untersuchung per Computer-Tomographie. Einfache Messungen mittels Zentimetermaß können nur ungenau Auskunft über die Menge des inneren Bauchfettes geben.

Warum Bauchfett gesundheitsschädlich ist

Das innere Bauchfett ist ein Kurzzeitspeicher für Energie, weshalb es in früheren Zeiten sehr nützlich war. Dank des inneren Bauchfettes konnten die Steinzeitjäger tagelang ohne Nahrung auf der Jagd sein, bis sich endlich das Jagdglück einstellte. Wenn das Mammut dann endlich erlegt war, konnten sich die damaligen Jäger endlich satt essen und ihre Energiespeicher im Bauch wieder auffüllen.

Was damals so nützlich war, ist in der heutigen Zeit mit üppiger Nahrungsversorung ein Problem geworden.

Das innere Bauchfett gibt nämlich Fette ans Blut ab, z.B. Triglyceride. Diese Fette sind als Energie gedacht, um sich ausgiebig bewegen zu können. Wenn jedoch gerade reichlich gegessen wurde und gar keine Bewegung stattfindet, dann erhöht sich die Fettmenge, die im Blut zirkuliert. Es kommt zu den gefürchteten erhöhten Blutfettwerten.

Außerdem funktioniert das innere Bauchfett wie ein Organ, unter anderem wie eine Hormondrüse. Es produziert mehrere Hormone, vor allem Östrogene. Das ist in wechselhaften Zeiten sehr nützlich, denn durch die vermehrte Östrogenproduktion bei Vorhandensein eines Bauchfett-Speichers wird dem weiblichen Körper signalisiert, dass die Zeit zur Vermehrung günstig ist. Die Fruchtbarkeit wird erhöht.

Doch bei dauerhaft guter Nahrungsversorgung kommt es durch die Aktivität des inneren Bauchfettes zu einem Östrogen-Überschuss. Solch ein Östrogen-Überschuss ist nicht günstig für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Es kommt zur Aufgeschwemmtheit, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Gewichtszunahme und zahlreichen weiteren Gesundheitsstörungen.

Siehe auch: Östrogen-Dominanz (Webseite mit Buch).

Zusätzlich produziert das innere Bauchfett verschiedene Entzündungsstoffe, unter anderem Interleukin-6. In normalen Mengen sind diese Entzündungsstoffe nützlich für das Immunsystem und seine Arbeit. Doch wenn es zu viel davon gibt, kommt es zu unerwünschten Entzündungsvorgängen. Beispielsweise entzünden sich die Blutgefäße und es kommt zur Arteriosklerose. Das erhöht die Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Fazit: Die gesundheitsschädigende Wirkung des inneren Bauchfettes entsteht also durch ein Zuviel von Substanzen, die in kleinen Mengen durchaus nützlich sind.

Aus dem lebenserhaltenden kleinen Energiespeicher und Drüsen-Organ Bauchfett wird im Übermaß der schädliche dicke Bauch.

Bauchfett und seine Ursachen

Welche Faktoren letztlich dafür sorgen, dass das innere Bauchfett und nicht das Unterhautfettgewebe wächst, ist bislang noch nicht vollständig geklärt.

Eindeutig klar ist jedoch, dass eine positive Energiebilanz die Grundvoraussetzung dafür ist, dass überhaupt Fettpolster wachsen. Das gilt auch für den Bauch. Wenn man keinen Energieüberschuss durch die Nahrung hat, dann wächst auch nicht das innere Bauchfett.

Doch warum wächst bei Nahrungsüberschuss der Bauch und nicht das Unterhautfettgewebe?

Dafür sind schon viele Gründe bekannt, auch wenn noch nicht alles geklärt ist.

Stress

Dauerstress ist einer der wesentlichsten Gründe für das Wachstum des Bauches. Durch ständigen Stress wird viel Cortisol ausgeschüttet, ein wichtiges Stresshormon der Nebenniere. Dieses Hormon hilft bei der Bewältigung von einzelnen Stresserlebnissen. Doch wenn es ständig zu viel produziert wird, lässt es unter anderem das innere Bauchfett anwachsen. Dieses Bauchwachstum beobachtet man auch, wenn Cortisol in Form des Medikamentes Kortison aus medizinischen Gründen verabreicht wird. Es kommt dann unter anderem zur sogenannten Stammfettsucht.

Cortisol kann sich im inneren Bauchfett gut einlagern, weil es dort viele Rezeptoren für Cortisol gibt. Das Cortisol sammelt sich also im Bauch und fördert dann das Wachstum des Bauchfettes.

Bewegungsmangel

Zu wenig Bewegung ist eine weitere, gut untersuchte Ursache für das Wachstum des inneren Bauchfettes.

In medizinischen Studien hat man herausgefunden, dass schon kurze Phasen mit wenig Bewegung das Bauchfett wachsen lassen. Bei dauerhaftem Bewegungsmangel ist die Wirkung natürlich noch erheblich stärker.

Hormonstörungen

Vermutlich spielen auch die Geschlechtshormone eine wichtige Rolle bei der Frage, ob das innere Bauchfett oder das Unterhautfettgewebe wächst.

Denn jeder kann beobachten, dass Männer eher zum dicken Bauch neigen, wohingegen bei Frauen eher Hüften, Beine und Po üppige Fettpolster bekommen. Das ändert sich erst, wenn Frauen in die Wechseljahre kommen und sich ihre Hormonsituation ändert. Man spricht dann auch vom Menopausenbauch.

Obwohl das Hormon Testosteron eher schlank machen soll, könnte es möglicherweise bei einem Nahrungsüberschuss dafür sorgen, dass sich das Fett bevorzugt am Bauch ansammelt. Männer haben nämlich einen höheren Testosteronspiegel als Frauen. In den Wechseljahren steigt aber auch bei Frauen der Testosteronspiegel an.

Insulinresistenz

Die Insulinresistenz steht mit dem Bauchfett in einer engen Wechselwirkung, bei der auch das Cortisol eine Rolle spielt.

Inneres Bauchfett fördert nämlich eine Insulinresistenz und diese lässt ihrerseit das innere Bauchfett wachsen.

Bei einer Insulinresistenz reagieren die Körperzellen nicht mehr empfindlich genug auf das Hormon Insulin. Deshalb wird immer mehr davon benötigt. Der hohe Insulinspiegel führt dann zu vermehrtem Fettwachstum, insbesondere im Bauchraum.

Hinzu kommt noch die Wirkung des Cortisols. Denn Cortisol hindert das Insulin nämlich bei seiner Wirksamkeit, es fördert also die Insulinresistenz.

Bauch wieder loswerden

Damit der Bauch wieder kleiner wird, gibt es mehrere Möglichkeiten, die man am besten kombiniert umsetzt, um die Wirkung zu optimieren.
  • Weniger essen, als man verbraucht (negative Energiebilanz)
  • Insbesondere Süßigkeiten und fettreiche Nahrungsmittel meiden.
  • Regelmäßige Bewegung
  • Stress abbauen
  • Für Frauen: Hormon-Yoga
Wichtig ist, dass man dem Projekt Bauch-weg ausreichend Zeit lässt. Denn sonst wird der geschrumpfte Bauch nicht straff, sondern eine Bauchschürze hängt herunter, weil die Haut nicht schnell genug mitschrumpfen kann.

Viel Bewegung ist besonders wichtig für einen schlanken, straffen Bauch. Dabei kann man wahlweise Ausdauersport, Gymnastik und Kraftsport betreiben. Günstig sind beispielsweise "Bauch, Beine Po"-Übungen, wahlweise in der Gruppe oder mithilfe von Fitnesss-DVDs für Zuhause. So kann man die Bauchmuskeln trainieren, damit der schlanker werdende Bauch auch schön straff wird.

Gegen aufblähende Luft im Bauch hilft es, wenn man in Ruhe isst, um keine Luft zu verschlucken. Fener kann man blähende Nahrungsmittel meiden, beispielsweise Kohlarten, Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Schwarzwurzeln und Mineralwasser. Manche Menschen bekommen auch Blähungen durch Vollkornprodukte, Milchzucker oder Fruchtzucker.

Webseite mit Buch

Zum Thema "dicker Bauch" hat die Autorin dieses Artikels ein ganzes Buch geschrieben.

Den Inhalt des kompletten Buches kann man auch kostenlos im Web lesen.

Zur Webseite: Der dicke Bauch


von der Autorin dieser Website.